Titel

Erstellt: 02/18 05:05 PM
Modifiziert: 09/08 04:25 PM



Titel:

21.05.2001 Zwangspfand bedroht Mehrwegsystme und Arbeitsplätze

Kategorie:

Presse
Presseerklärung vom 21.5.2001
Zwangspfand bedroht Mehrwegsysteme und Arbeitsplätze
Die Brauwirtschaft in den 8 nördlichen Bundesländern wehrt sich in ihrer weit überwiegenden Mehrheit gegen die Novelle zur Verpackungsverordnung und das damit verbundene Zwangspfand . Harald Wildhagen, Vorsitzender des Brauereiverbandes Niedersachsen/Sachsen-Anhalt erklärte hierzu in einem Pressegespräch am 21. Mai 2001 in Hannover, daß man sich entschieden gegen die Behauptung wehre, die Brauwirtschaft sehne quasi die Einführung des Zwangspfandes herbei. Das Gegenteil sei der Fall.

Der überwiegende Teil der Brauereien in diesen 8 Bundesländern, insbesondere auch in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, sei mittelständischer Prägung und habe ohnehin über Jahrzehnte in seine Mehrwegsysteme in einer Größenordnung investiert, die ca. 50% der gesamten Investitionen der deutschen Kleinbrauereien ausmache.

Utopisch sei die permanente Behauptung einer Gefährdung von insgesamt 250.000 Arbeitsplätzen in Deutschland, falls es nicht zu einer Zwangsbepfandung komme. In der Deutschen Brauwirtschaft seien insgesamt ca. 42.000 Mitarbeiter beschäftigt, beim gesamten deutschen Getränkefachgroßhandel nach eigener Darstellung jedenfalls in 1998 ca. 53.000. Diese Zahlen zeigten, wie realitätsfern derartige Behauptungen seien.
Die Dosenfeindlichkeit des Getränkefachgroßhandels resultiere auch daraus, daß die Geschäftsverbindung der Brauereien ohne seine Beteiligung direkt mit dem Lebensmittelhandel durchgeführt würden.

Für die Brauereien bedeute das Zwangspfand eine akute Bedrohung der gewachsenen
Mehrwegsysteme, die durchschnittlich zu ca. 80% betrieben würden. Den Nachweis der Lenkungswirkung eines Zwangspfandes sei die Bundesregierung trotz des Entschließungsantrages des Bundesrates vom 16.2.2001 schuldig geblieben. Bei einer Recyclingquote von ca. 84% sei ein Zwangspfand ökologisch und ökonomisch völlig unsinnig.

Die politisch erwünschte Folge, einer Vermüllung der Landschaft durch Einwegverpackungen entgegenzuwirken, sei zwar verständlich, jedoch zweifelhaft. Bei nur rund 6% des in der Landschaft liegenden Mülls handele es sich um Getränkeverpackungen. Die übrigen 94% entfielen auf Papier, Zigarettenschachteln, Plastik etc.. Entscheidend sei die Gefahr, daß letztlich durch die erzwungene Umstellung auf ein weiteres Pfandsystem und infolge der Nachfragemacht des Handels die Hersteller zu einem Systemwechsel veranlaßt würden, um am Markt fortzubestehen.

Für die Brauwirtschaft prognostiziere man bereits eine Personalreduzierung von 12 bis 15%, was für die gesamte Branche bereits ein spürbarer Aderlaß sei. Daher erfolge erneut der Appell, das Angebot von Handel, Verpackungsherstellern, Entsorgungswirtschaft und Getränkeindustrie über eine freiwillige Selbstverpflichtung von Seiten der Politik anzunehmen, um so das Zwangspfand abzuwenden.

Weitere Infos unter www.brauer-nord.de. Telefonische Rückfragen: 040/547269-0.