Titel

Erstellt: 01/16 02:44 PM
Modifiziert: 01/16 02:55 PM



Titel:

16.01.2006 Pressemeldung DBB - Mehrheit der Deutschen genießt Bier maß- und verantwortungsvoll

Kategorie:

Presse
Deutscher Brauer-Bund e.V. Neustädtische Kirchstraße 7A 10117 Berlin
Tel. 030 209167-0 Fax 030 209167-99 info@brauer-bund.de www.brauer-bund.de
B i r t e Kleppien

P R E S S E M E L D U N G
„Mehrheit der Deutschen genießt Bier maß- und verantwortungsvoll!“
Deutsche Brauer widersprechen Deutscher Hauptstelle für Suchtfragen
Berlin, 12.01.2006 „Bier ist ein Lebensmittel, das von der großen Mehrheit 1
der Deutschen genuss- und maßvoll konsumiert wird. Diese Menschen ge- 2
nießen ihr Bier, ohne sich oder Dritten Schaden zuzufügen.“ Mit diesen Wor- 3
ten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes 4
(DBB), Peter Hahn, die gestern veröffentlichten Aussagen des Geschäftsfüh- 5
rers der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, Horst Hüllinghorst, zu den 6
Ergebnissen des Drogen- und Suchtberichtes 2006. 7
„Bier ist ein Getränk, das nicht per se krank macht“, so Hahn. Im Gegenteil: 8
„Ein maßvoller Bierkonsum bringt sogar gesundheitliche Vorteile, das haben 9
mehr als 3.000 unabhängige medizinische Studien eindeutig belegt.“ Die 10
DHS verfemt nach Einschätzung des Brauer-Bundes mit ihren Aussagen eine 11
ganze Produktgruppe – und kultiviere so eine völlig undifferenzierte Sicht des 12
Problems. „Nicht der Gebrauch unserer Produkte ist das Problem, sondern 13
der Missbrauch durch einzelne Verbraucher, die das rechte Maß verloren ha- 14
ben“, so Hahn. Diesen Menschen müsse zielgerichtete und effiziente Hilfe 15
angeboten werden, ohne die überwiegende Mehrheit der Verbraucher, für die 16
Bier Teil der Lebensqualität ist, für das Fehlverhalten einzelner Konsumenten 17
zu bestrafen. „Die DHS fordert eine alkoholpolitische Machete, wo der Ein- 18
satz der Maßnahmen-Pinzette wesentlich effizienter und Erfolg versprechen- 19
der wäre“, so das Urteil des Verbandsvertreters. 20
So verfolge der Geschäftsführer der DHS mit seiner Forderung nach einer 21
Senkung des Pro-Kopf-Verbrauches alkoholhaltiger Getränke einen völlig ver- 22
alteten und überholten Ansatz. „Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch 23
sagt doch nichts über die Art des Konsums des Einzelnen aus: Wer heute 24
alkoholhaltige Getränke in schädlichen Mengen konsumiert, wird sich auch 25
von den von der DHS geforderten restriktiven Maßnahmen nicht davon ab- 26
halten lassen, dieses missbräuchliche Konsumverhalten fortzusetzen.“ Das 27
von der DHS zitierte Beispiel Frankreich belege dies sehr deutlich: „Hier konn- 28
te zwar der Pro-Kopf-Verbrauch durch stark restriktive Maßnahmen gesenkt 29
werden. Das Problem des Alkohol-Missbrauches blieb von dieser Verände- 30
rung jedoch völlig unberührt“, so das Urteil des Brauervertreters. 31
Auch die Forderung der DHS nach Werbeverboten führt nach Einschätzung 32
des DBB ins Leere: „Bisher konnte keine Studie nachweisen, dass die Wer- 33
bung für alkoholhaltige Getränke den Verbrauch dieser Produkte erhöht. Im 34
Gegenteil: Zahlreiche Beispiele aus anderen Ländern belegen, dass Werbung 35
allein der Sicherung von Marktanteilen und nicht der Steigerung der Kon- 36
summenge dient, “ so der DBB-Vertreter. „Warum rauchen ihrer Meinung 37
nach 600 Millionen Chinesen, ohne je mit Werbung in Berührung gekommen 38
zu sein? Warum war der Verbrauch an alkoholhaltigen Getränken in den Ge- 39
beten der ehemaligen DDR höher als in den alten Bundesländern – obwohl 40
die DDR nicht für Werbung bekannt war? Warum sinkt in Deutschland seit 41
Jahren der Pro-Kopf-Verbrauch von Bier, obwohl die Ausgaben für Werbung 42
weiter steigen? Diese Fragen sollte die DHS schlüssig beantworten, bevor sie 43
solche für eine ganze Wirtschaft einschneidenden Maßnahmen fordert“, so 44
Hahn. 45
Auch die Forderungen nach der Begrenzung der Abgabeorte und der Erhö- 46
hung der Preise für alkoholhaltige Getränke weist der Verbandsvertreter 47
scharf zurück: „Das ist nun wirklich ein Griff in die alkoholpolitische Motten- 48
kiste: Sehen Sie sich doch nur einmal die skandinavischen Länder an: Nir- 49
gendwo ist der Vertrieb und der Verkauf alkoholhaltiger Getränke stärker reg- 50
lementiert, nirgendwo ist Alkohol teuer als in diesen Ländern. Aber nirgend- 51
wo werden alkoholhaltige Getränke missbräuchlicher konsumiert als zum Bei- 52
spiel in Schweden. Diese Forderung entlarvt sich damit als reine Polemik – 53
sie entbehrt jeder wissenschaftlichen Basis.“ (Hahn) 54
Die deutschen Brauer bekennen sich ohne Ausnahme zu einem maßvollen 55
Konsum ihrer Produkte. „Wir sehen uns bei sinnvollen, effizienten und vor 56
allem zielgerichteten Maßnahmen zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs in 57
Deutschland als Partner, nicht als Gegner der DHS. Wir fordern jedoch einen 58
wirklich fundierten Ansatz, der neben den möglichen Schäden des miss- 59
bräuchlichen Konsums auch den volkswirtschaftlichen Beitrag des maßvollen 60
Konsums mit berücksichtigt. Die deutsche Brauwirtschaft ist ein wichtiger 61
wirtschaftlicher Motor in Deutschland: Fast 500.000 Menschen finden direkt 62
und indirekt durch den Verkauf von Bier Arbeit, die deutschen Brauer tragen 63
mit fast 890 Mio. Euro zu den Länderhaushalten bei, auch den Bundeshaus- 64
halt stützen die deutschen Brauer durch zahlreiche Steuerbeiträge. Eine aus- 65
gewogene Alkoholpolitik muss diese Beiträge in der Gleichung berücksichti- 66
gen.“ (Hahn) 67
68