Titel

Erstellt: 07/24 03:04 PM
Modifiziert: 07/24 03:05 PM



Titel:

03.07.2008 Aussagen anlässlich der Gesundheitsministerkonferenz der Länder in Plön zur Werbung für alkoholische Getränke

Kategorie:

Aktuelles, Gesundheits- und Verbraucherpolitik
03.07.2008

Aussagen anlässlich der Gesundheitsministerkonferenz der Länder in Plön zur Werbung für alkoholische Getränke

Zitat:
„Es gibt nachweisbare Auswirkungen der kommerziellen Kommunikation für alkoholhaltige Getränke auf den Trinkbeginn, die Trinkmenge und die Trinkhäufigkeit bei Kindern und Jugendlichen.“
(Statement der GMK, 03.07.08)

Tatsache:
Nachweise für diese Behauptung werden nicht genannt.

Zitat:
„Alkoholwerbung zielt derzeit vor allem auf Frauen und Jugendliche ab. Im Vorabendprogramm der Fernsehsender werden massiv Alkohol-Werbespots geschaltet.“
(Dr. Gitta Trauernicht, Gesundheitsministerin Schleswig-Holstein, 04.07.08)

Tatsache:
Es gibt bereits seit Jahren eine Selbstverpflichtung der Alkoholhersteller in Gestalt der „Verhaltensregeln über die kommerzielle Kommunikation für alkoholische Getränke, die u. a. dort festlegt, dass in den entsprechenden Werbespots keine Kinder bzw. keine Jugendliche auftreten dürfen, sowie die Werbespots keine Aufforderung an Kinder bzw. an Jugendliche zum Alkoholkonsum richten.
(Vgl. Verhaltensregeln Deutscher Werberat)

In einer Studie zur Fernsehwerbung in Deutschland wurden in 100 Stunden Fernsehprogramm 3.320 Werbespots ausgewertet. Davon warben 160 Spots für alkoholische Getränke, davon nur 14 % im Zeitraum 13.00 – 17.00 Uhr
(Konstantin Korosides: Fernsehwerbung in Deutschland 2008)

Zahlreiche Studien belegen, dass Werbung für alkoholische Getränke nur einen sehr geringen bzw. gar keinen Einfluss auf den Alkoholkonsum von Kindern und Erwachsenen haben.

Zitate:
„Werbung hat einen sehr geringen Einfluss auf den Alkoholkonsum von Kindern und Erwachsenen“
(ZEUS, Zentrum für angewandte Psychologie, Umwelt und Sozialforschung in einer Studie für das Bundesgesundheitsministerium 2002)

„Werbung kommt keine kausale Auslösefunktion für den Alkoholkonsum zu. Dieser Konsum ist immer zentral begründet in der Fehlverarbeitung von entwicklungs-psychologischer Herausforderung und konfliktreichen Eltern-Kind-Beziehung.“
(Prof. Bergler / Dr. Poppelreuter, Ursachen jugendlichen Alkoholkonsums: Die Rolle der Eltern, 2007)

Selbst die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen stellte folgendes fest:

„Trotz steigender Werbeausgaben ist der Alkoholkonsum gesunken. Insoweit scheint der Einfluss der Werbung auf den Alkoholkonsum gering zu sein.“
(DHS – Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Jahrbuch 2000, Jahrbuch 2003)